Lösungsvorschlag: „Die Wende zur Neuzeit“
1)
„uomo universale“:
Ein Beispiel für einen „uomo
universale“ (wörtlich übersetzt: Universalmensch) ist Leonardo da Vinci. Der
Universalmensch soll allgemein gebildet und lernwillig sein und hat als Ziel,
den Menschen in den Mittelpunkt zu setzen und alle Dinge kritisch zu
hinterfragen. Er ist nicht nur ein Spezialist auf einem Sachgebiet, sondern
kennt sich in vielen Bereichen aus, sodass er unterschiedlichste Tätigkeiten
ausführen kann. Der Begriff stammt aus der Renaissance und ein solcher Mensch
steht im Gegensatz zu dem mittelalterlichen Menschen, der keine großen
Veränderungen wünschte.
(weitere
Personenbeispiele: Galileo Galilei, Pietro Metastasio....)
2)
a) Merkmale der:
alten Zeit
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neuen Zeit
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- Glaube: die Sonne und andere Gestirne drehen sich
um die Erde
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Mut zur Veränderung; Verlangen nach neuem Wissen:
Wissbegierde
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Folglich: geozentrisches Weltbild
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Bewegung der Erde (sowohl tatsächlich als auch
metaphorisch)
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Schlüsselwörter: Aberglauben und Pest
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Neue Entdeckungen machen
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„an den Küsten entlanggekrochen“: Mensch wagt nichts
neues; bleibt bei alten Gewohnheiten
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Entdeckung von neuen Kontinenten (stehen auch
metaphorisch für Neuerungen)
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Glaube an die Behauptungen in Büchern
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Erforschung der Ursachen aller Dinge
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Gestirne seien fest angeheftet
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Schlüsselwort: Zweifel (im Gegensatz zu Glauben in der alten Zeit)
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Zweifel an der Hoheit; Erkennen, dass auch die
Adeligen Menschen sind
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„Die Himmel sind leer“: Man braucht nicht mehr an
Gott glauben
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Verbreitung des Wissens in allen
Bevölkerungsschichten: „neuerungssüchtige Menschen“
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Gestirne schweben im Freien
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Die Erde dreht sich um die Sonne: heliozentrisches
Weltbild
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2 b) Gründe für diese
Veränderungen:
Als Anfang aller
Veränderungen sieht Brecht die Entdeckung neuer Kontinente, also die Fahrt in
alle Gewässer. So wurde klar, dass es mehr geben muss als das, was bisher
bekannt war. So wurde die Neugier der Menschen geweckt, sodass sie nicht
einfach alles glauben wollten, was ihnen gesagt wurde, sondern „die Ursachen
aller Dinge ... erforschen“ wollten. Das bedeutet, dass es ihnen nicht reicht,
in Büchern nachzuschlagen, was alte Philosophen sagen, sondern dass sie selber
aktiv werden und handeln. Ein weiterer Grund ist, dass sich der Mensch nicht
mit ein paar neuen Entdeckungen zufrieden gibt. Er weiß, dass zwar Neues
erfunden wurde, doch er ist sich auch bewusst, dass deshalb mehr da sein muss,
das es zu verändern gibt. Daraus sieht der Mensch einen Nutzen auch für
alltägliche Situationen. Es ist nicht nur die Wissbegierde, die ihn antreibt,
sondern auch der Wunsch nach Verbesserungen in alltäglichen Situationen und im
Berufsleben (Vereinfachung der Arbeitsschritte.) Es reicht den Menschen nicht
mehr, sich auf das zu verlassen, was niedergeschriben wurde, da dies bereits
unglaubwürdig ist, und so erkennen sie, dass selbst die Menschen, die
eigentlich über ihnen stehen, ihnen gleich sind, was einen weiteren Anreiz
bietet zu forschen. Die Möglichkeit, in Gebieten mitzuarbeiten, die sonst nur
Gelehrten zugänglich war, ist eine Faszination, der nur wenige entgehen können,
und so wird die Wissenschaft nicht nur Bereich für Gebildete, sondern für die
breite Masse der Bevölkerung. Der Mensch hat also alles in allem eine ganz neue
Denkweise, die ihn dazu anspornt, weiter zu forschen und zu arbeiten.
3)
Die Fugger:
Die Fugger, ein schwäbisches
Geschlecht, waren erfolgreiche Kaufleute und angesehene Bürger. Einen großen
Einfluss hatten sie, da sie geschäftliche Verbindungen zu Maximilian I. hatten.
Da Jakob Fugger Kaiser Karl V., der auch durch Jakobs Gelder überhaupt Kaiser
wurde, zu viel Geld geliehen hatte und dieses auch zurück forderte, konnten die
Überlegungen zur Monopolbeschränkung nicht weiterverfolgt werden. Somit kann
man die Fugger als sehr mächtige Menschen in der frühen Neuzeit
charakterisieren, allerdings hauptsächlich wirtschaftlich und machtpolitsich
gesehen.
4)
Vergleich:
Der Wandel um 1500 ist
grundsätzlich nicht mit dem Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert vergleichbar.
Argumente für beide Positionen
Ist vergleichbar, weil
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Ist nicht vergleichbar, weil
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Wichtige Veränderungen erzielt wurden (sowohl
politisch als auch wirtschaftlich)
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Um 1500 eine ganz neue Denkweise unter den Menschen
auftrat, sodass der Mensch und nicht Gott im Mittelpunkt standen.
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1500 viel größere und wichtigere Veränderungen
erzielt wurden, also auch grundlegende Veränderungen in Politik und
Gesellschaft
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Sich die Lebensveränderungen nicht vergleichen
lassen (um 1500 viel entscheidender)
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Die Gründe für Veränderungen komplett unterschiedlich
waren.
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