Solarenergie
Energiepotential der Sonne:
In weniger als einer halben Stunde strahlt die Sonne mehr Energie
auf
unseren kleinen blauen Planeten, als die Menschheit in einem
ganzen Jahr verbraucht.
Der jährliche Primärenergieverbrauch beträgt derzeit immerhin ca.
100 Mio. GWh.
Tendenz: schnell steigend.
Neben Energiesparen und rationeller Energienutzung, durch deren
Anwendung allein schon bis zu 50% des Energiebedarfs eingespart
werden können, stellt die Sonnenenergie somit ein unerschöpfliches
Potential an Energie zur Verfügung.
Neben der Solarenergie gibt es noch zwei weitere Energieformen, die
nach menschlichem Ermessen nicht auszuschöpfen sind:
Gravitationsenergie und Geothermie.
Die Solarenergie allein stellt jedoch schon so viele Möglichkeiten
in der Energie- und Rohstoffversorgung zur Verfügung, dass die
beiden anderen Varianten der erneuerbaren Energieformen wohl auf
absehbare Zeit nur eine untergeordnete Rolle spielen werden.
Die Einstrahlung an solarer Energie beträgt auf der ganzen Welt 1000
Watt pro qm (Globalstrahlung). Unterschiedlich ist jedoch die
Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer und der
Winkel unter welchem die Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche
fallen.
Deshalb unterscheidet sich auch die eingestrahlte Energie zwischen
1000 kWh pro qm und Jahr (Mitteleuropa) und z.B. 2200 kWh pro qm und
Jahr (Nordafrika).
Dies bedeutet aber nicht, dass es sich in unseren Regionen nicht
lohnen würde die Kraft der Sonne zu nutzen. Auf Deutschland strahlt
die Sonne jedes Jahr das 200fache unseres Primärenergieverbrauchs.
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Diese Karte veranschaulicht die Verteilung
der jährlich eingestrahlten Energiemenge:
Überblick über Erneuerbare Energien:
> Direkte Sonnenenergie (Solarstrom und Solarwärme)
> Indirekte Sonnenenergie (Windenergie,
Wasserkraft, Wellen-
und Gezeitenenergie
> Die letzten drei als Wechselspiel von Gravitations- und
Sonnenenergie-)
> Gespeicherte Sonnenenergie (Biomasse, Pflanzenöle, Biogas
-fest, flüssig, gasförmig-)
aber auch Erdwärme (Stromerzeugung und Fernwärme)
Einige Vorteile solarer
Energiebereitstellung:
> Unabhängigkeit von fossilen und atomaren Energieträgern
> Strom- und Wärmeerzeugung ohne schädliche Auswirkungen auf Klima
und Umwelt.
> Dezentrale Strukturen ersparen Energieverluste
> Dezentrale Technik macht unabhängig von großen Versorgern und
erleichtern den Einstieg
> Kurze solare Energiewandlungsketten sind wirtschaftlicher die
langen fossilen und atomaren
> Großes Arbeitsplatzpotential
Erneuerbare Energien können heute nach technischen Gesichtspunkten
die fossilen und atomaren Energien ablösen. Einzig der Wille zum
Umstieg fehlt.
Würde
man, was zwar Unsinn, aber theoretische machbar wäre, in der Sahara
eine Fläche von 700 x 700 km mit einem Wirkungsgrad von nur 10%
nutzen, so könnte man den heutigen Gesamtweltenergiebedarf damit
decken. (siehe Grafik)
Eine Fläche von 700 x 700 km würde benötigt,
um den heutigen Weltenergiebedarf zu decken.
Angenommen ist dabei ein Wirkungsgrad der
Solarfarmen von 10%
Thermische Solaranlagen
Sonnenkollektoranlagen zur:
Warmwasserbereitung - Heizung - Schwimmbadwassererwärmung.
Etwa 50
% des Energiebedarfs der Bundesrepublik Deutschland (ähnliches gilt
für Österreich und die Schweiz) werden zur Bereitstellung von
sogenannter Niedertemperaturwärme, also Wärme bis 100°C, gebraucht.
Diese Niedertemperaturwärme wird hauptsächlich zur
Brauchwasserbereitung und zum Heizen eingesetzt. In diesen Bereichen
hat die Sonnenenergie gute Chancen, mittels der Kollektortechnik
einen immer größer werdenden Anteil an der Energieversorgung zu
erreichen.
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1. Vom
Gartenschlauch zum Vakuum-Hochleistungskollektor
Das
Herzstück einer solchen Anlage zur Gewinnung von Wärme ist der
Sonnenkollektor: Jeder kennt den einfachsten Kollektor, den man sich
vorstellen kann, und hat dessen Leistungsfähigkeit an heißen
Sommertagen schon oft mit Erstaunen bewundert: In einem einfachen
Gartenschlauch, der auf einer Wiese ausgebreitet ist, erwärmt sich
das darin befindliche Wasser ohne weiteres auf Temperaturen von 50°
- 60° C. Ursache dafür ist die im Überfluss vorhandene
Sonnenenergie. Das Prinzip, das dahinter steckt, ist bei einem
Gartenschlauch ähnlich wie bei einem Hochleistungskollektor.
Das Kernstück eines jeden Sonnenkollektors ist der Absorber, der mit
einer speziellen schwarzen Farbe beschichtet ist und die Aufgabe
hat, die Strahlung der Sonne in Wärme umzuwandeln. Diese Wärme muss
durch einen Wärmeträger, Wasser oder Frostschutzgemisch, abgeführt
werden. Als Absorber verwendet man entweder Rohre (z.B.
Gartenschlauch) oder Lamellen aus Metall, zwischen die ein Rohr
eingepresst wurde (siehe Abbildung).
Der Unterschied zwischen einem Gartenschlauch und einem
Hochleistungskollektor besteht vor allem in drei Punkten:
1.
Der
Gartenschlauch ist nach außen hin nicht isoliert, so dass ein großer
Teil der absorbierten Sonnenenergie nicht an das Wasser im Schlauch,
sondern an die Luft um den Schlauch abgegeben wird.
2.
Die
einfache schwarze Farbe des Gartenschlauchs wandelt im Gegensatz zu
einer Spezialbeschichtung einen geringeren Anteil der
Sonnenstrahlung in nutzbare Wärme um.
3.
Der
Absorber eines richtigen Sonnenkollektors befindet sich hinter Glas
in einer "Strahlenfalle" (ähnlich wie bei dem
Treibhauseffekt).
In
der Praxis kommen verschiedene Sonnenkollektoren zum Einsatz:
»
Kunststoffabsorber ohne Isolation
» Flachkollektoren
» Vakuumflachkollektoren
» Vakuumröhrenkollektoren
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2.
Aufbau einer Sonnenkollektoranlage
Das
Prinzip einer jeden Sonnenkollektoranlage ist, dass eine
Wärmeträgerflüssigkeit durch den Sonnenkollektor fließt und dabei
die durch Umwandlung der Sonnenstrahlung entstandene Wärme aufnimmt.
Das warme Wasser wird in einem isolierten Behälter gespeichert und
kann später bei Bedarf genutzt werden.
Die drei wichtigsten Typen von Solaranlagen sind:
»
Anlagen
mit Druckspeicher
» Anlagen mit drucklosem Speicher
» Schwerkraftanlagen
Während
Solaranlagen mit drucklosem Speicher in erster Linie für
Selbstbauanlagen in Frage kommen, da dies die Kosten beträchtlich
senkt, werden Schwerkraftanlagen in Mitteleuropa nur relativ selten
gebaut, weil hierfür die baulichen Voraussetzungen oft nicht gegeben
sind. Sie haben zwar den Vorteil, dass auf eine elektrische
Umwälzpumpe verzichtet werden kann, da das warme Wasser von alleine
in den Behälter aufsteigt, doch muss der Speicher oberhalb des
Kollektors installiert werden, was nicht immer problemlos möglich
ist. Wie auf der Skizze zu sehen ist, hat man als Verbindung von dem
Sonnenkollektor zum Speicher einen geschlossenen Kreis, so dass das
Frostschutzgemisch, das durch den Sonnenkollektor fließt, mit dem
erwärmten Wasser, das später aus dem Wasserhahn kommt, nicht in
Berührung kommt.
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3.
Einsatzgebiete für Sonnenkollektoren
»
Schwimmbadwassererwärmung
» Brauchwasserbereitung
» Heizung/Heizungsunterstützung
Komponenten
zur Schwimmbadwassererwärmung, Brauchwasserbereitung und Heizung
sind heute sehr ausgereift und garantieren einen zuverlässigen
Betrieb einer wohl durchdachten und gut gebauten Anlage. So
ermöglicht es eine Solaranlage in einem Freibad, auf die Erwärmung
des Schwimmbadwassers mit Fremdenergie ganz zu verzichten und das
Wasser nur mit der umweltfreundlichen Sonnenenergie zu heizen. Es
ist nur schwer nachvollziehbar, warum immer noch so wenige Freibäder
mit kostenloser Sonnenenergie beheizt werden, obwohl sich solche
Anlagen in wenigen Jahren amortisieren und von der Technik her
unkompliziert sind.
Ähnlich
zuverlässig arbeiten Anlagen zur Brauchwasserbereitung. Im
Sommerhalbjahr liefert eine Solaranlage 90 - 100 % des benötigten
Warmwassers und ermöglicht so das Abschalten der Heizung, die - wenn
sie nur zur Warmwasserbereitung läuft - mit einem sehr schlechten
Wirkungsgrad arbeitet. Im Jahresdurchschnitt deckt eine
Sonnenkollektoranlage 60 - 70 % des Warmwasserbedarfs.
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4.
Heizen mit Sonnenenergie
Ein
Gebiet, auf dem die Bundesrepublik Deutschland ein totales
Entwicklungsland ist. Wie die umweltfreundliche Sonnenenergie zum
Heizen von ganzen Siedlungen eingesetzt werden kann, sieht man im
"sonnenverwöhnten" Schweden. Dort, sowie in anderen nordischen
Ländern, hat man auf diesem Gebiet Pionierarbeit geleistet und
gezeigt, dass es möglich ist, die Wärmeenergie für Heizung und
Brauchwasser schon heute zu 65 - 70 % mit Sonnenenergie zu gewinnen.
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5.
Planung und Dimensionierung von Solaranlagen
Die
Planung und der Bau von Solaranlagen kann, wie viele Beispiele
belegen, problemlos durch handwerklich begabte Menschen erfolgen. Es
empfiehlt sich aber, nicht nur die entsprechende Literatur zu lesen,
sondern auch, sich eine bereits gebaute Anlage anzusehen und mit dem
Besitzer über dessen Erfahrungen zu sprechen. Die Sonnenkollektoren
sollten mit einem Neigungswinkel von ca. 45 Grad in Richtung Süden
aufgebaut werden. Steht kein Hausdach mit dieser Südausrichtung zur
Verfügung, so kann dieser Nachteil entweder durch eine etwas
vergrößerte Kollektorfläche oder durch Installation der Kollektoren
im Garten (siehe Foto) ausgeglichen werden. Was die Größe der
benötigten Kollektorfläche betrifft, so geht man bei einem
durchschnittlichen Tagesverbrauch von ca. 50 Liter/Person davon aus,
dass 1,6 - 1,8 m2/Person genügen. (Bei Abweichung von der
Südausrichtung entsprechend mehr). Das Speichervolumen sollte im
Falle eines Druckspeichers bei ca. 100 Liter/Person liegen.
6.
Kosten und Wirtschaftlichkeit
Obgleich
eine Solaranlage nicht nur durch einfache Kostenvergleiche mit
konventionellen Systemen beurteilt werden darf, die Kosten von
Umweltschäden durch die Verwendung von Öl, Gas, Kohle und Uran sind
schließlich im Energiepreis nicht enthalten, spielen die Kosten für
den Einzelnen natürlich eine große Rolle.
Eine
ausgereifte Solaranlage zur Warmwasserbereitung für einen
4-Personen-Haushalt kostet heute zwischen 3000 und 4000 Euro (ohne
Montagekosten). Diese Kosten können durch staatliche Förderprogramme
stark gesenkt werden, so dass eine Sonnenkollektoranlage durchaus
sehr kostengünstig errichtet werden kann. Die Höhe der Förderung ist
regional sehr unterschiedlich.
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