Georg
Simon OHM (1787 - 1854)
Ohm
gilt gemeinsam mit Allesandro Volta (1745-1827) und dem
italienische Anatom Luigi Galvani (1737-1798) als die Begründer
der Forschung über elektrische Ströme.
Er entdeckte den gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen der elektrischen
Spannung, der Stromstärke und dem Widerstand.
Lebenslauf:
Georg
Simon Ohm wurde am 16.
März 1789 in Erlangen
geboren.
1805 nahm Ohm, als Sechzehnjähriger,
das Studium der Mathematik, Physik und Philosophie an der Erlangener Universität
auf. Wegen
finanzieller Schwierigkeiten musste er es jedoch nach einem Jahr abbrechen und
ging als Mathematiklehrer an eine Privatschule in der Schweiz.
Als Zweiundzwanzigjähriger kehrte er nach Erlangen zurück und
erwarb im Jahre 1811 mit einer Arbeit über
"Licht und Farben" an der dortigen Universität die Doktorwürde.
Doch gab er nie seine schriftliche Doktorarbeit ab, was ihm bei seinen späteren
Hochschulbewerbungen erheblich schadete. Gemeinsam mit seinem Bruder wirkte er
für drei Semester als Privatdozent für Mathematik.
Die Einnahmen waren jedoch so gering, dass er sich entschloss, ab 1813
eine Lehrerstelle an der Realschule in Bamberg anzunehmen. 1817
fand er eine neue Stelle als Oberlehrer für Mathematik und Physik am
Gymnasium des damals preußischen Köln, wo er eine für damalige Verhältnisse
sehr gute physikalische Sammlung vorfand. Das trug dazu bei, dass sich Ohms
Interesse nun stärker der Physik zuwandte.
1826 fand er das heute nach ihm benannte Ohm'sche Gesetz, dem
man mit Misstrauen und scharfer Kritik begegnete. Ignorieren der Ergebnisse
seiner Arbeit und seine schlechten materiellen Verhältnisse verbitterten Ohm.
Ab Sommer 1826 erhielt er Forschungsurlaub und
zog zu seinem Bruder nach Berlin. 1828
verzichtete er auf seine Stelle in Köln und gab nur noch ein paar
Stunden Unterricht an der Kriegsschule Berlin.
Obwohl er sich danach sehnte, an die Universität zu kommen, fand er schließlich
nur eine Stelle als Professor für Physik an der Polytechnischen Schule in Nürnberg,
wo er ab 1833 sechzehn Jahre tätig war.
Die Polytechnische Schule war damals, parallel zum Gymnasium, aber mit
wesentlich gehobenerem mathematischem und naturwissenschaftlichem Unterricht,
eine Erweiterungder "Realstudienanstalt" um Mittel- und Oberstufe
und heißt heute Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule.
1839 wurde Ohm Direktor dieser Schule. Erst als das
Ausland, ab 1837, auf seine vergessenen Leistungen von 1826 aufmerksam wurde,
bekam er die Chance, seinen Traum einer Universitätsprofessur doch noch wahr
zu machen.
Im Juni 1839 ernannte ihn die Preußische
Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied. 1841
erhielt er die Copley-Medaille der Royal Society und 1842
wurde er korrespondierendes Mitglied dieser berühmten Gesellschaft.
Doch erst 1849 erfüllte sich endlich sein
langgehegter Wunsch, als man ihn zum Physikprofessor an die Universität München
berief. Ohm wirkte aber nur relativ kurz an dieser Universität,
kaum fünf Jahre.
Er verstarb am 7. Juli 1854 nach kurzer Krankheit
in München.
Familie:
Vater: war
ein Schlossermeister und entstammte einer alten Handwerkerfamilie, der sich in
seiner Freizeit mathematischen und philosophischen Studien widmete und seine Söhne
darin unterrichtete.
Mutter: kam aus einer Schneiderfamilie und
starb früh.
Geschwister: hatte einen jüngeren Bruder: Martin
Ohm war nie verheiratet und blieb zeit seines Lebens kinderlos.
Jedoch hatte er immer einen ständigen Begleiter bei sich, nämlich einen
Spitz.
Er war mit seinem großen, runden Kopfe und wegen seiner eigenbrötlerischen
Lebensführung alles andere als ein begehrenswerter Mann. Eine sogenannte gute
Partie wäre Ohm auch nicht gewesen, denn die sehr bescheidenen
Einkünfte, die er als Lehrer bezog, brauchte er zum Großteil für seine
Experimente auf.
Charakter:
Ohm
galt als ausgezeichneter Lehrer und war bei seinen Schülern sehr beliebt.
Viele seiner ehemaligen Schüler wurden später selbst gute Mathematik- und
Physiklehrer.
Er lebte stets in bescheidenen Verhältnissen. Nachdem man seine Ergebnisse
ignorierte, wurde er verbittert und mürrisch gegen seine Mitmenschen, die ihm
daher nur wenig Sympathie entgegenbrachten.
Anekdote:
Ohms
wissenschaftliche Leistungen wurden in Deutschland einige Zeit ignoriert. Dem
später nach ihm benannten Ohm'schen Gesetz begegnete man nur mit
Misstrauen. Das verbitterte Ohm noch mehr. "Was gilt
schon das Ansehen eines Mannes im eigenen Lande, wenn er, unvermögend und
deshalb ungeliebt, still Ergebnisse vorweist. Man wird ihn ignorieren, solange
herausgeputzte schwachsinnige Schwätzer das große Wort an unseren Akademien
führen", sagte er.
Tätigkeiten:
Ohm...
fand
1826 das heute nach ihm benannte Ohm'sches
Gesetz heraus.
veröffentlichte
daraufhin seine Entdeckung in der Arbeit "Bestimmung des
Gesetzes, nach welchem die Metalle die Kontaktelektrizität leiten".
begründete im Jahr darauf sein
Gesetz in der umfangreichen Monografie "Die galvanische Kette,
mathematisch behandelt" theoretisch.
konstruierte die Ohm'sche
Drehwaage zur Messung der Stromstärke.
schrieb 1839-1844
Beiträge zur Akustik. In der Arbeit "Über
die Definition des
Tones nebst daran geknüpfter Theorie
der Sirene und ähnlicher tonbildender Vorrichtungen" (1843) klärte Ohm
theoretisch die Lochsirenenversuche verschiedener Forscher
auf.
erklärte den
Unterschied zwischen Ton und Klang. Hermann Ludwig
Ferdinand
von Helmholtz (1821-1894; deutscher
Physiker und Physiologe)
nannte diese Erklärung
das Ohm'sche Gesetz der Akustik.
forschte im Bereich der
Interferenzerscheinungen in der Optik sowie der
Molekularphysik.
Definition:
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Ohm (W) ist gleich
dem elektrischen Widerstand zwischen zwei Punkten eines fadenförmigen,
gleichmäßig temperierten und homogenen metallischen Leiters, durch den bei
der elektrischen Spannung von 1 Volt (V) zwischen den beiden Punkten ein
zeitlich unveränderlicher elektrischer Strom der Stärke 1 Ampere (A) fließt.
Ohm (W) ist die abgeleitete SI-Einheit des elektrischen Widerstandes.
1W = 1 V / A
= 1m² kg / (s³ A²)
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