Der Treibhauseffekt
Was ist und wie entsteht der Treibhauseffekt?
Der so genannte Treibhauseffekt ist die voraussichtliche Erwärmung der
Temperaturen auf unserer Erde, verursacht durch den Ausstoß und die
Produktion verschiedenster Stoffe und Gase, die zur vermehrten Reflexion
der Wärmestrahlung an der Atmosphäre führen.
Der Treibhauseffekt entsteht folgendermaßen:
Die Sonne
schickt kurzwellige Strahlung auf die Erde. Ein Teil dieser Strahlung
wird schon beim Auftreffen auf die äußerste Atmosphäre reflektiert, der
Großteil der Sonnenstrahlung gelangt jedoch bis zur Erdoberfläche. Dort
wird die kurzwellige Strahlung der Sonne in Infrarotstrahlung, also
Wärme, umgewandelt und wiederum reflektiert. Ein gewisser Prozentsatz
dieser Wärmestrahlung dringt durch die Lufthülle unserer Erde wieder in
den Weltraum, ein bestimmter Anteil wird aber schon von Natur aus
zurückgeworfen. Diese natürliche Reflexion gewährleistet auf der Erde
eine Durchschnittstemperatur von etwa 15 Grad Celsius. Ohne diese
Reflexion würde dieser Wert -18 Grad betragen.
Nun kommt es in unserer Zeit jedoch zu vermehrtem Ausstoß von
Kohlendioxid (CO2) und so genannten "Treibhausgasen", was zur Folge hat,
dass die Wärmestrahlung verstärkt zurückgeworfen wird. Die logische
Auswirkung hiervon ist eine globale Temperaturerhöhung.
Welche Gase sind zu wie viel Prozent am Treibhauseffekt beteiligt?
Wie aus der Grafik ersichtlich, ist das Kohlendioxid
hauptverantwortlich für die globale Temperaturerhöhung.
Woher kommt das viele Kohlendioxid?
Hierzu ein paar erschreckende Zahlen und Daten:
Auf unserer Erde werden jede Sekunde etwa 860 000 kg CO2 in die
Atmosphäre ausgestoßen.
Allein die Verbrennung der fossilen Brennstoffe, das sind Kohle, Erdöl
und Erdgas, verursacht jährlich eine Menge von 18.3 Milliarden Tonnen
CO2.
Auch die Zerstörung des für das Klima so wichtigen Regenwaldes hat
massiven Anteil am derzeitigen CO2-Überschuß, es entstehen dadurch etwa
8.8 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr.
Im Durchschnitt erzeugt ein einzelner Erdenbürger jährlich ungefähr
4.5 Tonnen CO2. Hierzu muss erwähnt werden, dass Bürger von
westlichen Industrieländern, vor allem durch ihren gehobenen
Lebensstandard (Auto, Beheizung im Winter...) ungleich mehr an
Kohlendioxid produzieren. So ist etwa ein Bewohner eines solchen
Industrielandes für 25 Tonnen CO2 im Jahr verantwortlich, während
ein Mensch aus einem Entwicklungsland nur ca. 0.7 Tonnen CO2
produziert.
Wer jetzt der Meinung ist, dass Österreich in der Statistik der
Kohlendioxidproduzenten einen durchaus passablen Rang einzunehmen
scheint, der irrt. Auch ein Österreicher zeichnet sich für etwa 8
Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich, und das liegt deutlich über dem
Durchschnitt. Allein ein Viertel des Ausstoßes von CO2 in Österreich
wird durch den Verkehr verursacht.
Betrachtet man diese alarmierenden Fakten, so muss man unweigerlich zu
dem Schluss kommen, dass eine Reduktion des weltweiten
Kohlendioxidausstoßes wohl unumgänglich sein wird. Es gibt wohl immer
wieder Beschlüsse und Empfehlungen, die auf so genannten
Klimakonferenzen gefasst werden, doch ist wohl keiner dieser Beschlüsse
als wirklich konkret zu bezeichnen. Auch Greenpeace setzt sich massiv
für eine Reduktion von CO2 und anderen schädlichen Treibhausgasen ein
und wendet sich damit an die Öffentlichkeit. Doch nicht zuletzt
scheitern alle gut gemeinten Empfehlungen und Absichten am Widerstand
der Industrieländer und Wirtschaftsriesen. Sie fürchten eine drastische
Einschränkung ihrer Wirtschaft und produzieren unbehelligt weiter
Kohlendioxid.
Was sind mögliche Auswirkungen des Treibhauseffektes?
Die wohl naheliegendste Konsequenz des Treibhauseffektes ist eine
globale Temperaturerhöhung.
Hiervon können sich aber eine ganze Reihe von weiteren Problemen
ergeben.
Sollte sich unser Planet in den nächsten 50 bis 100 Jahren wirklich um
1.5 - 4.5 Grad Celsius erwärmen, so hätte dies eine Verschiebung aller
Klimazonen zur Folge. Österreich beispielsweise könnte sich dann über
ein mildes Mittelmeerklima freuen.
Es könnten jedoch auch einige heutzutage noch äußerst fruchtbare
Landgebiete und Anbauflächen einfach austrocknen. Glaubt man den
Experten, so wird der Nordamerikanische Getreidegürtel von Dürreperioden
heimgesucht werden, während man in Russland schon Getreide im sonnigen
Sibirien anbauen könnte.
Nach Meinung von Klimaforschern könnte der Fall eintreten, dass unsere
Polkappen langsam abzuschmelzen beginnen, wodurch der Meeresspiegel um 5
- 7 Meter stiege. Wäre dies tatsächlich der Fall, so könnten die wüsten
Prognosen einiger Experten wirklich eintreffen. Bei einem derartigen
Anstieg des Meeresspiegels würden viele tief liegende Gebiete auf
unserer Erde ganz einfach überflutet werden. Akut gefährdet wären etwa
Florida, Holland oder Bangladesh.
Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden?
Wissenschafter haben herausgefunden, dass Meeresalgen das Klima
beeinflussen können. Angeblich helfen sie dabei, die Luft abzukühlen.
Würde man das Algenwachstum fördern, so glauben Forscher zu wissen,
könnte man dadurch die globale Erwärmung, den Treibhauseffekt
ausgleichen, d.h. die Temperaturen konstant halten. Allerdings wird
diese Art der Bekämpfung des Treibhauseffektes zunehmend schwieriger
durchzuführen sein, weil die Algen aufgrund der Verschmutzung der Ozeane
sowieso schon stark eingeschränkt sind.
Die wohl wichtigste Maßnahme gegen den Treibhauseffekt muss weltweit das
ENERGIESPAREN sein. Dazu gehört auch die Eindämmung des
Individualverkehrs, d.h. der vermehrte Verzicht auf das Auto und die
verstärkte Benützung öffentlicher Verkehrsmittel.
Außerdem muss der Einsatz fossiler Brennstoffe drastisch verringert
werden. Greenpeace fordert sogar, dass bis zur Mitte des nächsten
Jahrhunderts überhaupt keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet werden
sollen (wenn sie bis dahin nicht schon verbraucht sind).
Auch müsste die Zerstörung des Regenwaldes sofort gestoppt und neue
Wälder aufgeforstet werden. Doch um dem Treibhauseffekt beizukommen,
müsste man eine Fläche von ganz Europa bewalden.
Wie man sieht, ist der so genannte Treibhauseffekt ein auf unserer Erde
nicht zu unterschätzendes Problem. Er könnte die Menschheit neben der
Gefahr des Ozonlochs und der Umweltverschmutzung eines Tages noch in den
Ruin führen.
Es müssen also so bald wie möglich konkrete Schritte zur Rettung unseres
Planeten erfolgen. |