Plattentektonik - Erdbeben - Vulkanismus
am Beispiel von Hawaii und Kalifornien
Die Erde ist
in viele verschiedene Platten aufgeteilt. Dort wo sich diese Platten
treffen, ist manchmal ein Graben oder eine Erdspalte sichtbar.
Oft verlaufen diese Spalten jedoch im Meer und die Spalten sind nicht
sichtbar.
Die Erdplatten sind ständig bewegt. Schrammen nun zwei Erdplatten
aneinander vorbei, kann es zu Erdbeben kommen, wenn sich Spannungen
aufbauen und sich ruckartig lösen.
In Kalifornien verläuft die San Andreas Spalte, die Kalifornien auf die
Pazifische und die Amerikanische Platte verteilt, wobei San Francisco
auf der Amerikanischen Platte liegt und sich auf Los Angeles ( L.A. )
zubewegt - also nach Süden. L.A. liegt auf der Pazifischen Platte -
bewegt sich also nach Norden.
Irgendwann werden nun die beiden Großstädte aneinander vorbeidriften.
Sowohl in L.A. also auch in San Francisco treten täglich Erdstöße auf,
die teilweise so schwach sind, dass sie nur von den Seismographen
aufgezeichnet werden, teilweise aber stärker, dass sie gut spürbar sind.
Außerdem gibt es noch sog. Großbeben, die alte Gebäude zum Einsturz
bringen und Menschenleben fordern, sei es durch herabfallende
Gebäudeteile verzierter alter Häuser, zusammenfallende Brücken,
Herzinfarkt etc. Heute bemüht man sich, die Hochhäuser erdbebensicher zu
machen. Das geschieht entweder durch komplizierte Elektroniken, die im
Keller des Gebäudes eine kräftige Hydraulikanlage betreiben, welche
gegen die Erdstöße arbeitet, oder einfach durch elastische Bauweise, wie
bei der Transamerica Pyramid in San Francisco.
Bedingt durch die Kontinentalverschiebung und die San Andreas Spalte
sind bestimmte Gebiete Kaliforniens vulkanisch aktiv, z.B. der 'Old
Faithful Geyser' und die Schlammtöpfe im Lassen Volcanic National Park.
Aber wirklich vulkanisch aktiv ist Hawaii, der 50. Staat der USA, der
sich vom 20. ( Hawai'i ) bis zum 22. ( Kaua'i ) nördlichen Breitengrad
erstreckt. Hawaii liegt jedoch nicht auf einer Erdspalte, wo sich zwei
Erdplatten berühren, sondern auf einem Haarriss, wo flüssiges Gestein
aus dem äußeren Erdmantel ( Magma ) an die Erdoberfläche tritt. Sobald
das flüssige Gestein aus der Erde getreten ist, heißt es Lava. Auf der
einzigen vulkanisch noch aktiven Insel Hawaiis - Hawai'i, auch Big
Island genannt - brechen noch regelmäßig die Vulkane Mauna Kea, Mauna
Loa und Kilauea aus. Das letzte Mal brach der Kilauea im Sommer 1997
aus. Aber die vulkanische Aktivität ist auch sichtbar, wenn der Vulkan
nicht ausbricht. Es steigen Schwefeldampfwolken, sog. Fumarolen, aus dem
Gestein auf.
Nach vielen Vulkanausbrüchen ist aus Hawai'i eine bizarre Lavalandschaft
geworden.
Da Hawaii auf der Pazifischen Platte liegt und diese sich nach
Nordwesten bewegt, wird die ganze Inselgruppe Hawaii in Millionen von
Jahren im Kurilengraben bei Kamtschatka ( Halbinsel bei Russland )
verschwinden. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Inselgruppe
Hawaii in einer Formation, einer von Südosten nach Nordwesten
verlaufenden Linie, verläuft. Das kommt daher, dass Hawaii durch einen
Hot Spot entstanden ist. Ein Hot Spot ist eine Stelle, an dem sich
gltflüssiges Magma aus dem äußeren Erdkern seinen Weg durch die
Erdplatte, in diesem Fall durch die Pazifische Platte, brennt. So eine
Stelle wurde unter der jüngsten Insel Hawaiis geortet. Dieser Spot ist
über lange Zeit stationär, während die pazifische Platte unaufhörlich
über ihn hinweg wandert. Dadurch bilden sich immer neue vulkanische
Inseln, wie z.B. Ni'ihau, Kaua'i, O'ahu, Moloka'i, Mau'i und Hawai'i (
Big Island ). Der aktuell vom Hot Spot gebildete Vulkan ist die noch
nicht an die Meeresoberfläche getretene Insel Lo'ihi. Wie oben bereits
beschrieben, bewegt sich die pazifische Platte nach Nordwesten. Dadurch
kommt also die Formation zustande. Die Pazifische Platte bewegt sich
etwa 5 cm / Jahr nach Nordwesten. Daraus folgt, dass Hawai'i, die
Hauptinsel vor etwa 0,4 Mio. Jahren und O'ahu vor etwa 3,7 Mio Jahren
über dem Hot Spot unter Lo'ihi gestanden haben muss.
Allerdings ist auch ein "Knick" in der Verlaufsrichtung der Inselgruppe
zu erkennen. Die Forscher nehmen an, dass sich die pazifische Platte
früher einmal anders bewegt haben muss. Die auf Hawaii entstandenen
Vulkane sind Schildvulkane. Sie entstehen durch extrem dünnflüssige
Lava. Schildvulkane sind nicht so gefährlich wie Schichtvulkane, da
diese Vulkane, da sie im Gegensatz zu den Schichtvulkanen ( wegen der
dünnflüssigen Lava ) keine oder nur sehr dünne Pfropfen bilden, der
weitestgehend weggeschmolzen wird. Bei Schichtvulkanen ist die Lava
zähflüssiger. Deshalb wird eine Verstopfung eher weggesprengt als
eingeschmolzen ( hängt auch mit der Zusammensetzung der Lava zusammen ).
Der Druck ist sehr hoch
und darum fliegen sog. Bomben sehr weit, wie das 1980 am Mount Saint
Helens im Nordwesten der USA passierte. Dort war der aufgestaute Druck
so groß, dass 400 m des Berges weggesprengt wurden. Es kann auch
vorkommen, dass sich ein Lavasee bildet, der dann verschiedene Pegel
haben kann. Am Beispiel des Kilauea ist dies sehr gut zu erkennen. Da
die Ursache(n) eines Vulkanausbruchs bzw. Erdbebens früher unbekannt
waren, wurden den vermeintlichen Vulkangöttern Opfer dargebracht. Daher
sieht man am Kilauea auch oft Hawaiianer, die der hawaiianischen
Vulkangöttin opfern, indem sie z.B. eine Flasche Whisky oder auch
"Geld", oft buntbedrucktes Papier. Teilweise opfern auch japanische
Touristen oder Geschäftsleute aus Spa Pelé, der hawaiianischen
Vulkangöttin.
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