Hält
regelmäßiges Jogging fit?
Warum joggen Leute?
Besonders
heutzutage, da viele Menschen fast ihren
ganzen Tag hinter dem Schreibtisch
verbringen, suchen wir nach einem Ausgleich
an Bewegung, der gleichzeitig auch fit hält
und die Gesundheit fördert. Daher
entscheiden sich viele Leute für das
Jogging. Es ist einfach, man braucht keine
teure Ausrüstung, man kann fast überall
joggen gehen, man ist dabei an der frischen
Luft und man kann es optimal in seinen
Tagesablauf einbauen z.B. vor dem Frühstück
oder nach einem langen Tag im Büro. Kein
Wunder, dass in Deutschland in den letzten
Jahren ein wahrer Jogging-Boom entstand.
Doch viele Menschen unterschätzen die
Risiken bei dieser Sportart oder
überschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit.
Trotzdem gehört Jogging zu den beliebtesten
Sportarten. Oft genug hört man wie viele
positive Auswirkungen Jogging auf den Körper
hat und wie gesund es ist. Doch welche
Auswirkungen hat es wirklich? Und vor allem,
hält regelmäßiges Jogging fit? Diese Fragen
soll der folgende Artikel klären.
Das Jogging
2.1. Die
Reaktion des Körpers
Wie bei fast
allen Sportarten, bei denen ein hohes Maß an
Bewegung gefordert ist, merkt man auch beim
Jogging schnell Auswirkungen auf den ganzen
Körper. Auswirkungen die sich im positiven
sowie im negativen Sinne hauptsächlich im
Herz– Kreislaufbereich und in den Gelenken
bemerkbar machen. Eine der ersten positiven
Reaktionen des Körpers ist die verbesserte
Ausdauerbelastung. „Unter Ausdauer versteht
man die Fähigkeit, eine gegebene Leistung
über einen möglichst langen Zeitraum
durchhalten zu können.“1)
Bereits kurze, intensive Beanspruchung
mehrerer Muskelgruppen beim Joggen kann
schnell zu einer verbesserten Ausdauer
führen. Hierbei findet eine so genannte
„biologische Adaptation“ statt (d.h. der
Körper passt sich den wechselnden
Belastungsbedingungen an
2)
). Je nach Dauer und Intensität des
Trainings kann jeder sein persönliches
Leistungsmaß erreichen, vom Freizeitsportler
bis hin zum Leistungssportler.
Anfangs besteht die Gefahr, dass man beim
Joggen schnell außer Atem kommt. Mit der
Zeit wird bei regelmäßigem Training auch die
Lunge mittrainiert. Es findet dort mit der
Zeit ein höherer und somit effektiver
Sauerstoffaustausch statt. Bei regelmäßigem
Training kann man auch sein Lungenvolumen
erhöhen. Dies ist allerdings als Erwachsener
deutlich schwerer und nicht mehr in dem Maße
möglich, wie während der Pubertät. Da nun
mehr Sauerstoff transportiert wird, gelangt
auch mehr Sauerstoff zum Herz. Die Zahl der
roten Blutkörperchen, die für den
Sauerstofftransport verantwortlich sind,
erhöht sich ebenfalls
3).
Lange Zeit medizinisch umstritten, doch
mittlerweile bestätigt, ist die Tatsache,
dass sich das Herz bei intensivem Training
in Gewicht und Volumen verändert. Man
spricht hierbei von einem „Sportherz“.
4)
Häufiges
Joggen stärkt ebenfalls den Muskelapparat.
Ein trainierter Körper bildet mehr
Kapillaren, die den Muskeln das Blut
zuführen. Die Durchblutung erhöht sich
dadurch um bis zu 40 Prozent
5).
Wenn mehr Energie und Sauerstoff in die
Muskelfaser gelangt, so wird der Muskel um
einiges leistungsfähiger. Zusätzlich erhöht
sich die Zahl der Mitochondrien und auch der
Enzyme, die für die Sauerstoffverwaltung
zuständig sind und die Speicherkapazität
für Sauerstoff (Myoglobin) und Kohlenhydrate
(Glykogen) steigt ebenfalls an
6).
Joggen sorgt außerdem für einen guten Schutz
vor Erkältungen und anderen
Infektionskrankheiten. Bei einem gesunden
Maß an Training, nicht zuviel und nicht
zuwenig, wird die Immunabwehr gestärkt. Aber
alleine auf ausreichend Bewegung darf man
sich nicht verstützen. Ebenso wichtig ist
eine ausgewogene Ernährung und ausreichend
Schlaf. Stress und Übertraining sollte
vermieden werden.
Ein weiter wichtiger Faktor beim Jogging ist
die Fettverbrennung. Wenn die Belastung für
den Körper gering ist, so verbrennt er
Zucker mit Hilfe von Sauerstoff. Man spricht
hierbei von „aerober Atmung“7).
Nur auf diese Weise lässt sich wirklich Fett
verbrennen. Läuft man schneller z.B. beim
Sprint, so reicht die aerobe
Energiegewinnung nicht mehr aus. Der Körper
baut Kohlenhydrate ohne die Hilfe von
Sauerstoff in Energie um. Man spricht von
„anaerober Atmung“. Das Problem hierbei ist,
dass zusätzlich Milchsäure gebildet wird und
die Muskeln übersäuern und die Beine schwer
werden. Auf die Fettreserven wird nicht
zurückgegriffen. Grundsätzlich gilt: Ohne
verbesserte Kondition kann man kein Gewicht
verlieren
8).
2.2. Risiken
beim Jogging:
Obwohl
Jogging oft als Sportart mit sehr geringem
Verletzungsrisiko gilt, besteht auch hier
die Gefahr sich zu verletzen. Besonders bei
Überbelastung des Körpers kann es schnell zu
langwierigen Schäden an Gelenken, Knochen
und der Wirbelsäule kommen. Diese Schäden
sind allerdings oft nicht so offensichtlich
wie bei anderen Sportarten. Sie treten oft
schleichend auf. Diese Schädigungen des
Bewegungsapparats sind meist auf längere
Fehlbelastung oder Überlastung
zurückzuführen. Meist ist hierbei das
„biologische Gleichgewicht“ zwischen Ab- und
Wiederaufbau von Gewebe gestört
9).
Häufig auftretende Schäden sind z.B.
Knorpelschäden an der Kniescheibe,
Achillessehnenbeschwerden,
Spreizfußbeschwerden, Ermüdungsbrüche und
Wirbelsäulenbeschwerden
10).
Eben deswegen sollten Personen mit
Übergewicht eher die Finger vom Jogging
lassen. Zu hoch ist das Risiko einer
Gelenksschädigung. Zwar können diese Leute
mit einem langsamen Aufbauprogramm ein paar
Pfunde loswerden, aber nur, wenn das
Übergewicht nicht zu groß ist und vor allem
wenn es vom Arzt als unbedenklich eingestuft
wird. Ein Besuch beim Haus- oder Sportarzt
(gegebenenfalls auch beim Orthopäden) ist
vor Trainingsbeginn also unverzichtbar. Dies
gilt auch wenn man andere Beschwerden hat,
wie z.B. ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.
Speziell für diese Gruppe wurde ein eigenes
Programm entwickelt, das dieser Risikogruppe
die Freude an der Bewegung vermitteln soll
11).
Allgemein gilt, dass Risikogruppen eher auf
andere Sportarten ausweichen sollten. Eine
alternative wäre Walking. Es ähnelt dem
Jogging sehr, ist dabei aber
gelenkschonender und es belastet das Herz-
Kreislaufsystem nicht so sehr wie das
Jogging. Man läuft hierbei auch nicht so
schnell und durch die spezielle
Abrolltechnik beim Aufsetzen des Fußes,
werden die Gelenke nicht so sehr
beansprucht. Als Aufbautraining ist es
geeigneter als Jogging. Eine weitere
Alternative für Übergewichtige ist das
Aquajogging. Da die Übungen Unterwasser
durchgeführt werden, ist ständig ein
natürlicher Gegendruck vorhanden, der es
schwerer macht die Übungen durchzuführen.
Man erzielt also ähnliche Ergebnisse wie
beim normalen Jogging, nur dass man seine
Gelenke nicht belastet. Schädigungen wie
beim Joggen auf Asphalt sind hier nicht
möglich. Dadurch, dass die Bewegungen im
Wasser langsamer sind, lassen sie sich
besser koordinieren und man erzielt einen
gezielteren Effekt auf die verschiedenen
Körperpartien. Auch für Sportler, die nach
einer Verletzungspause ihre Form wieder
aufbauen wollen, ist dies eine interessante
Alternative. Besonders für Untrainierte
können hohe Belastungen im Herz-
Kreislaufsystem schnell teils schwere Folgen
haben. Atemnot, Seitenstechen,
Kreislaufprobleme bis hin zu
Herzrhythmusstörungen können die Folgen
sein. Nicht nur an heißen Tagen ist das
Trinken ein wichtiger Faktor. Nicht erst bei
Belastung, sondern schon 20 bis 40 Minuten
davor sollte getrunken werden
12).
Wenn man normal trainiert ist und man nicht
länger als 1 Stunde joggt, reicht es, wenn
man davor und danach trinkt. Joggt man
allerdings länger so sind Getränke
unentbehrlich. Isotonische Getränke sind
dabei nicht unbedingt zu empfehlen. Ein
hypotones Getränk wie z.B. Mineralwasser ist
hierfür geeigneter
13).
Dabei sollte aber darauf geachtet werden,
dass das Mineralwasser einen nicht zu
geringen Natriumgehalt hat.
2.3. Was man
beachten sollte:
Man sollte
beim Jogging nicht gleich auf Wunder hoffen.
Die positiven Wirkungen des Joggens merkt
man nur bei regelmäßigem Training. Das heißt
nicht, dass man nur Erfolg sieht wenn man
möglichst viele Kilometer läuft. Einen
Erfolg sieht man schon wenn man dreimal pro
Woche zwei Kilometer läuft
14).
Nicht die Dauer des Joggens, sondern die
Regelmäßigkeit ist entscheidend. Für
Ungeübte empfiehlt sich eine Kombination mit
gelenkschonenden Sportarten wie z.B.
Schwimmen. Man sollte auch nicht täglich
joggen, um seinem Körper die Chance geben zu
können, an den Knorpelmassen Reparaturen
durchführen zu können
15).
An den Laufschuhen sollte man auf keinen
Fall sparen. Die Schuhe sollten optimal
anfedern und somit Gelenkschäden sowie
Schädigungen an der Wirbelsäule, durch
Stauchung, verhindern. Laufen sollte man am
Besten auf weichem Boden wie z.B. im Wald
oder auf Wiesen. Joggen auf asphaltierten
Strecken ist nicht zu empfehlen und für
Leute mit Übergewicht schon gar nicht.
Dadurch kann man sich schnell bleibende
Schäden an Gelenken, Sehnen und Knochen
holen. Besonders in der Anfangszeit sollte
man auf seinen Puls acht geben. Man muss ein
optimales Maß zwischen zu wenig und zuviel
Belastung finden. Am Anfang lieber etwas
langsamer beginnen und sich dann langsam an
seine Belastbarkeitsgrenze heran tasten. Wer
außerdem beim Jogging noch Gewicht verlieren
will, der sollte sowieso langsamer anfangen,
da Fettverbrennung nur bei
Sauerstoffüberschuss möglich ist. Bevor man
nicht ein gewisses Maß an Kondition besitzt,
sollte man auch keine größeren Steigungen in
seine Joggingstrecke einbauen, sondern erst
mal eine flache Strecke wählen. Natürlich
darf man auf keinen Fall vergessen, genügend
zu trinken. Denn vor allem bei Strecken, die
länger als eine Stunde sind, kann der Körper
den Flüssigkeitsverlust nicht mehr alleine
ausgleichen.
Das langsame Aufwärmen und Dehnung vor
Trainingsbeginn sollte nicht vernachlässigt
werden. Wenn man ohne Aufwärmen joggt, ist
die Gefahr sehr groß, dass man sich eine
Verletzung zuzieht. Meist sind es dann
Sehnenverletzungen oder Muskelfaserrisse.
Dies kann allerdings vermieden werden, indem
man sich vor Trainingsbeginn locker und
wenig belastend einläuft und sich
zwischendurch dehnt. Aber auch nach dem
Joggen sollte man sich nochmals dehnen und
ruhig noch einige Minuten langsam
umherlaufen. Aber nicht nur wegen der
Verletzungsgefahr sind diese Aufwärm- und
Regenerationsphasen so wichtig. Wer
unaufgewärmt an den Start geht, der ist im
Verlauf des Trainings oder des Wettkampfes
lange nicht so leistungsfähig wie mit
aufgewärmten Muskeln. Ab und zu hört man von
Todesfällen beim Sport und auch speziell
beim Jogging. Natürlich ist Jogging eine
Sportart mit hohen Anforderungen an Herz und
Kreislauf (speziell im
Leistungssportbereich). Oft wissen auch die
einzelnen Sportler nicht, wie weit ihr
Körper belastbar ist oder sie überschätzen
sich einfach. Da kann es ab und an auch zu
Todesfällen kommen. Die Todesursachen sind
meist auf andere Dinge zurückzuführen. Meist
sind diese Sportler bereits, oft auch
unbewusst, erkrankt in den Wettkampf
gegangen. Typische Erkrankungen die zum Tod
beim Sport führen können sind
Koronarsklerose (Verengung oder Verschluss
eines oder mehrerer Äste der Koronararterie
16)
) oder Herzmuskelentzündung (Myokarditis).
Grundsätzlich gilt: Tod beim Sport: Ja – Tod
durch Sport: Nein
17).
Stellungnahme:
Ganz
so ungefährlich und leicht, wie es immer
dargestellt wird, ist das Jogging nicht. Man
muss, wie bei fast allen anderen Sportarten
auch, einiges beachten, um ungefährdet dem
Sport nachgehen zu können. Wer regelmäßig
joggt und sich dabei nicht überfordert, der
kann durchaus seine Form verbessern und
dadurch fit bleiben. Allerdings finde ich,
dass Jogging auch einige Nachteile hat, die
nicht übersehen werden dürfen.
Übergewichtige können nur Jogging betreiben,
wenn es vorher vom Arzt abgesegnet wurde.
Leute mit chronischen Gelenkkrankheiten
können diesen Sport gar nicht betreiben.
Diese Leute sollten lieber auf die
gelenkschonenderen Sportarten wie Walking
oder Aquajogging zurückgreifen. Wer nicht
auf Aufwärmen und Dehnen achtet oder wer
falsch joggt, der riskiert schnell sich
ernsthafte Verletzungen zuzuziehen. Viele
Leute beginnen Gesund mit dem Jogging und
ziehen sich durch Unvorsichtigkeit
Verletzungen zu. Trotz allem ist Jogging
eine gute Möglichkeit, um bestimmte
Muskelpartien zu trainieren und sich
körperlich fit zu halten. Wer joggt um
Gewicht zu verlieren, kann dies nur wenn man
nicht an seine Belastungsgrenze geht und man
immer mit Sauerstoffüberschuss joggt.
Ansonsten baut der Körper nur Kohlenhydrate
und kein Fett ab, was letztendlich sicher
nicht beim Abnehmen hilft. Auch zum Aufbau
der Form für Sportler anderer Sportarten ist
Jogging zu empfehlen, da man dadurch auch
Organe wie das Herz oder die Lunge
trainieren kann. Ich finde, Jogging kann
einem wirklich dabei helfen, seine Form
aufzubauen oder zu verbessern. Dabei muss
man aber immer ein paar Vorsichtsmaßnahmen
einhalten. Leider können nicht alle
Menschen, aus gesundheitlichen Gründen,
diesen Sport betreiben. Wenn man aber alles
Wichtige beachtet und man sich nicht
übernimmt, ist Jogging ein guter Weg um sich
fit zu halten. |