Referate und Klassenarbeiten für Schüler

Suche:

Leistungskurs (4/5-stündig)

Grundkurs (2/3-stündig)

Abiturvorbereitung

Verschiedenes

Deutsch
Mathematik
Englisch
Erdkunde
Geschichte

Religion

Physik
Chemie
Biologie
Musik
Sonstige

Deutsch
Mathematik
Englisch
Erdkunde
Geschichte

Religion

Physik
Chemie
Biologie
Musik

Sonstige

Deutsch
Mathematik
Englisch
Erdkunde
Geschichte

Religion
Physik
Chemie
Biologie
Musik

Sonstige

Klassenstufen 5 bis 11

Interaktive Online-Tests

Unterrichtsmaterial (Lehrer)

Impressum

 

  Home / Oberstufe  / Erdkunde LK / Wirtschaftsstrukturen 

 
 
Skript Japan - ein Überblick
Inhalt: Überblick zu Geographie, Klima, Bevölkerung, Entwicklung und Industrie.
Lehrplan: Wirtschaftsstrukturen
Kursart: 2-stündig
Download:

als PDF-Datei (440 kb)

als Word-Datei (222 kb)

 



Skript Japan

1. Naturraum

Ungunstfaktoren

Geotektonik:

  • Lage an Plattengrenze - > Erdbebengefahr in dichtest besiedelten Gebieten
  • Zum Teil sehr vulkangefährdet (Inseln mit ca. 20 Eruptionen/Monat)
  • Neulandgebiete an der Küste: Aufgeschüttetes Land ->" Verflüssigungseffekt " bei Erdbeben / Tsunamis
  • Weiterhin: Heiße Quellen als Folge vulkanischer Erscheinungen
     

Problem: Relief: Nur 1/4 des Landes weniger als 15° geneigt. ->Küstenebenen im O als Hauptbesiedlungsräume:

  • Tokyo-Bucht
  • Ise-Bucht (Nagoya)
  • Osaka-Bucht

= >Gebirgsregion u Norden dünn besiedelt

2. Klima:

Faktoren:

  • - N-S Erstreckung
  • - Lage zu Kontinent Asien und Pazifikwassermassen
  • - Meeresströmungen (Kuro-Schio / Oya-Schio)
  • - Gebirgszüge (absperrende Wirkung für Luftmassen)
  • => unterschiedliche Luftmassen
    • Winter:
      - kontinentale, kalte Luftmassen (aus Ostsibierien)
      - maritime Polarluft von N-Pazifik
    • Sommer:
      - trop., maritime Luftmassen von S-Pazifik
      - trop., kontinentale Luftmassen aus S-China
       
    • NS hpts. Sommer (Monsunklima!)
      Entsprechend: Vegetationsperiode 150 Tage(N) - 250(S) evtl. 2 Ernten bei schnell wachsenden Reissorten (ausreichend Wasserangebot, wegen Sommermonsuns mit bis zu 3000mm NS / Jahr)
       
  • - Taifune (tropische Wirbelstürme)
    -> dicht besiedelte Küste bedroht
     
  • Meist karge Gebirgsböden, Ausnahme in vulkanischen Regionen (oft nur in
    großen Höhen) -> verhältnismäßig wenig Kulturland -> fast 70% waldbedeckt (meist Sekundärwald)

 

3. Besonderheiten japanischer Kultur und Tradition

> 99% der gleichen ethnischen Gruppe (Schintoisten) - durch Geburt festgelegt (nur Japaner kann Schintoist sein)
-> keine Orientierung am Individuum, sondern gruppenbezogen
(z. B. Firma "Schicksalsgemeinschaften")

Grund: Räumliche Enge und Katastrophengefahr -> enges Zusammengehörigkeitsgefühl

2/3 der Bevölkerung in besonders dicht besiedelten Räumen (> 4000 E/km2 "densily inhabitated districts DID"; Gemeinden mit > 200 000 Einwohnern)

zB. Tokyo > 16 000 E/km2; in Planung: Millenniums- Tower mit ca. 130 000 Arbeitsplätzen)

Hier Sitz der Verwaltung vieler Firmen (Prestige)

  • -> Konzentration der Facharbeiter
  • -> höchstes Lohnniveau, höchste Lebenshaltungs- und Grundstückskosten (1 m2 bis zu 200 000 $ )
  • -> höchste Verkehrsdichte
  • -> Problem der Dezentralisierung kaum lösbar
 

4. Die Entwicklung der japanischen Wirtschaft
 

Besonderes Problem: Rohstoff- und Energieknappheit
(eigene Rohstoffe nur für beginnende Industrialisierung ausreichend)

später Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung immer problematisch => imperialistische Expansionspolitik (z.B. Rohstoffe aus China)
(führte letztendlich in den 2. Weltkrieg)

Dennoch: Führende Industrienation

  • fehlende Kolonialstruktur (z.B. Handwerk konnte sich ungesört entwickeln)
  • Mentalität d. Japaner (Fleiß / Gemeinschaft / Loyalität geg. der Firma -> z.B. nur 9 Urlaubstage von 14 werden genutzt )
  • Sicherheit der Arbeitsplätze ( für Stammpersonal)
  • langfristige Rohstofflieferverträge (Öl)
  • ~ 50 Kernkraftwerke (Erdbebengefahr!)
  • Wiederaufbau nach 2. Weltkrieg
    • "alte Unternehmerfamilien" ( ehemalige Textilindustrie) -> Managementerfahrung
    • alte Industrien modern (und zT auch in neuen Branchen) wiederaufgebaut
    • alte Handwerkskstradition -> spezialisierte erfindungsreiche Arbeitskräfte
    • überbetriebliche Zusammenarbeit -> gemeinsame Entwicklungen
    • kein soziales Konfliktpotential
       

Gewerkschaften:

  • Nur Forderungen, die keine Existenzgrundlagen von Betrieben gefährden

Lebensarbeitszeit:

  • ein Betrieb wird nicht verlassen (internes Wissen!!)
  • Gegenleistung: keine Kündigung (nur für Stammpersonal) bis ca. 55 Jahre
  • nur unzureichende Altersversorgung

Schulsystem:

  • Zweck- und Leistungsorientiert
  • größte Lernstoffmengen
  • häufige Übertrittsprüfungen -> wichtig: Abschluss renommierter Schulen
  • Problem: Stress-> Aggressivität/Selbstmorde

Qualitätskontrollen:

  • -> Ausschuss <1% (Deutschland ca. 6%)
  • -> niedriger Preis z.T. durch bessere Qualität (weniger Garantieleistungen)

Problem:

  • Duale Struktur
    • Großbetriebe <-> Klein-Kleinstbetriebe (nicht mehr konkurrenzfähig)
    • Teil der Bev. ohne ausreichende Ausbildung, Stammarbeitsplatz, ohne gewerkschaftl. Schutz , Opfer der Rationalisierung

Folgen der Industrialisierung:

  • Extreme Umweltverschmutzung -> Erkrankungen ("Itai-Itai") -> Proteste der Bev.
  • ständig steigernder Ölbedarf -> Umdenken ab 1973 (Ölkrise)
  • -> Strukturwandel
    • Abkehr vom Rohstoff- und Energieintensiver Industrie (Stahl/Werften)
    • Wandel zur Wissensindustrie + Miniaturisierung
    • Seit ca. 1985: Auslagerung in "Billigproduktionsländer", z.B. Süd-Korea
       

Besonderheit: Zusammenarbeit Staat-Wirtschaft

MITI = Ministerium für internationalen Handel und Industrie

  • beratende und lenkende Funktion
  • zuständig für Infrastrukturausbau und Patentwesen (Lauf zeit!)
  • Häufig Studienfreundschaften - Spitzenmanager aus derselben Elite-Universität ("gakubatsu" = akad. Clique)
    • => rasche Genehmigungsverfahren,
    • reibungslose Finanzierung
    • steuerliche Vorteile (insbesondere für Großbetriebe)
  • => "Laserbeam-Marketing", Augenmerk auf nur 1 Produkt: Entwicklung / riesige Produktionsanlagen / globale Vermarktung
     

Nachteile für Klein- /Kleinstunternehmen: ("Duale Struktur")

80% der Arbeitskräfte - 50% der japanischen Gesamtproduktion, d.h. insgesamt unproduktiver

  • schlechtere Beziehung zum MITI
  • hohe Verantwortung als Zulieferer
  • gesamte Entwicklungsverantwortung
  • Lagerhaltung - "just in time" - Produktion der Großunternehmen
  • strenge Hierarchie => starkes soziales Gefälle
  • keine Tarifverträge für Arbeitnehmen bei Kleinunternehmen

 

  • 5. Landwirtschaft in Japan
     

    Probleme und Maßnahmen::
    • Relief => nur kleinräumig möglich
    • Nutzungskonflikte an Küstenebenen (Wohnraum/Industrie/..)
    • Im N: allenfalls Viehwirtschaft (Hokkaido)
    • Terrassierungen im Bergland
    • Im S: Gartenbaumäßig mehrere Anbaustockwerke

    Zusammenfassung:

    • sehr leistungsfähig, rationalisiert, mechanisiert, chemisiert (Düngemitteleinsatz)
    • >über 50% der landwirtschaftliche Nutzfläche: REISANBAU => staatliche Subventionen, wenig "Billigimporte" (z.B. aus Thailand)
    • Gründe:
      • Unabhängigkeit,
      • Wählerpotential der Reisbauern,
      • Stärkung, keine Zerstörung der eigenen Landwirtschaft
    • ==> verhältnismäßig hohe Preise => Veränderungen des Verbraucherverhaltens
    • ==> zunehmende Bedeutung von Fischfang/Algenzucht/Muschelzucht...
       
    Infrastruktur:
     
    fast gesamte Bevölkerung nur auf wenige Verdichtungsräume konzentriert

    Entlastende Maßnahmen:

    • Ausbau der Verkehrswege (Landesinneres noch kaum erschlossen)
    • Schnellbahnen ("Schinkansen") =>ermöglicht weite Pendelwege

    Ziel: Weitere Zuzüge in Verdichtungsräume verhindern! (Technopolis-Konzept ,vgl spätere Mitschrift)

     

    Neulandgewinnung:
     
    [in Europa: (NL) Küstenschutz (durch Aufschüttungen)]

    Raumgewinn in Japan bisher an ca. 900 km2 Neuland

      • >75% Industriefläche ,>10% f. Handelshäfen [Bsp.: Kobe => 15 Jahre Bauzeit >Port Island]

    Früher: Aufschüttung mit Müll => Krankheiten unter der Bev.

    Heute: "Jamakiri"

    • Abtragung von Bergen, Aufschüttung im Meer, (Küstengebieten bis zu 10 m Tiefe) bzw. auch in Tälern
    • Aber auch: Aufschüttungsmaterial durch das Ausbaggern von Tiefseehäfen (Exporthäfen!!)

    Probleme:

    • Verflüssigungseffekt (Bei Erdbeben & Tsunamis - "Schwimmsand")
    • Schaffung von genügend festem Untergrund (Schlickbeseitigung)
    • Entschädigung der Fischern und Züchtern (Aquakulturen: Fischfarmen, Muschelbänke)

    Technopolis-Konzept:

    Problem: Produktionsstätten + Wohnbevölkerung aus Verdichtungsräumen aussiedeln

    Deshalb der Plan:

    • Schaffung neuer Produktionsregionen mit höchstem technischem Standard zur Produktion von leicht transportierbaren Gütern (Luftfracht!)
    • Universität + Forschungseinrichtungen bei neuen Standorten aufbauen (Kooperation mit Industrie)
    • Moderne Wohnanlagen + Eigenheim (ca. 200000 E für 50000 Arbeitsplätze)
    • Enge Verbindung zu benachbarter "Mutterstadt" schaffen -> urbanes Leben möglich
    • Nähe zu vorhandener Infrastruktur (zB. Flugplatz)
    • Erholungs- + Freizeiteinrichtungen

     

    6. Umweltprobleme + Maßnahmen:
     

    Verdichtungsräume => Konzentration umweltbelastender Industrie (chemische Ind. / Schwerind.)+ räuml. Knappheit => hohe Boden- ,Wasserbelastung => Krankheiten:
    • " Minamata" (wegen Schwermetalle in Fischnahrung)
    • "Itai itai" (wegen Hg, Cadmium in Fischen, bzw. im Bewässerungswasser der Reisfelder)
    • => 94351 registrierte Umweltopfer
       
    Gegenaktivitäten:
    • Ignoranz bis Mitte der 60er Jahre
    • Phase symbolischer Umweltpolitik (bis Anfang 70er)
    • aktive technologische Umweltpolitik (technologisch wegen neuer schadstoffmindernder Technologien), zugleich Beendigung von Vertuschung der Umweltschäden
    • Neu: >24000 Umweltforderungen
       
    Heute: Schärfste Umweltbestimmungen: bestausgebautes Messsystem

    Begriffe:

    Emission: Ausstoß von Schadstoffen (Menge / Art)

    Immission: Schädigung durch die Einwirkungen von Schadstoffen
    ( z.B. Gebäudeschäden durch chem. Verwitterung)


    7. Wirtschaftliche Situation:
     

    Ehemalige Prognose (vor 1997) :
     
    • höchstes Wirtschaftswachstum, zweithöchstes Welthandelsvolumen - Tendenz zunehmend
    • höchster Kapitaltransfer => größtes Gläubigerland der Welt (Reichtum)
       
    • niedrigste Arbeitslosenquote, Tendenz sinkend.
       
    Japans Krise :

    Seit 1997: Von Asien ausgehende Wirtschaftskrise

    Umbau bisheriger japanischer Exportstruktur durch Auflagen westlicher Länder (-> Einschränkungen)

    Folge: Aufbau japanischer Fabriken in Europa, USA (inklusive Zulieferer!) -> dennoch Exportverteuerung, auch durch verloren gegangene feste Bindung Yen-Dollar (ungünstigere Wechselkurse für Japan)

    Außerdem: Immer höhere Kredite für japanische Firmen (Sicherheit: Grundbesitz, der aber viel zu hoch bewertet war) -> zu hohe Verschuldung auch der Großbetriebe

    Problem: Fehlen eines unabhängigen Kontrollgremiums (Verfilzung Wirtschaft-Politik!) -> Platzen der "Seifenblase" -> stürzende Aktienkurse, Banken saßen auf "faulen Krediten", auch Konjunkturprogramme der derzeit schwachen Regierung verpufften -> Pleitewellen.

    Zusätzlich auch: Wirtschaftlicher Niedergang der "Tigerstaaten" ( japanisches Kapital) -> Gefahr einer Weltwirtschaftskrise, wegen maroder japanischer Banken -> Fusionen mit ausländischen Instituten - Westliche Zugang zur japanischen Wirtschaft!

    Opfer: Kleinbetriebe (Zulieferer) und deren Belegschaft

    Abhilfe: Evtl. Abkehr vom Senioritätsprinzip (alte Knacker in Chefpositionen) -> mehr Flexibilität für Globalisierung -> neuere, modernere Produkte (z.B. Software) - in einigen Betrieben (zB. Sony) bereits realisiert

  •   84

         
     

    Home | Impressum | Links

    Copyright © 2024 klassenarbeiten.de