Wesentliche
Elemente des Systems Erde
1.2.2.
Lithosphäre / Pedosphäre (= Gesteinshülle / Bodenhülle)
Gesteinskreislauf von Erstarrung, Trennung und Aufschmelzung:
Magmatite (Erstarrungsgestein, z. Basalt, Granit) - Sedimente
(Ablagerungen, z. B. Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jura,
Kreide) - Metamorphite (Umwandlung durch Druck und Hitze, z. B.
Marmor, Schiefer)
2. Schema der Bodentypen
Interpretation der Karte Böden
Auf einer Weltkarte, großräumig betrachtet, sind die
Böden in Gürteln oder Zonen
angeordnet. -
Gestaltende Kraft ist das
Klima,
das auch die Vegetationszonen
bestimmt.
-
Leitböden
werden durch Profilskizzen am rechten Rande der
Karte veranschaulicht.
1.
Tundraböden
Die feuchtkalten
Polargebiete
sind durch infolge
Permafrost
stark
vernässte Böden
mit starker
physikalischer Verwitterung
und
geringer Pflanzenbedeckung
gekennzeichnet. Auf Grund der geringen
Zersetzung pflanzliche Rückstände sind
Rohhumus-
und
Torfbildung
beachtlich.
-
In
tieferen Lagen
bilden sich
Tundrengleye, Grundwasserböden
mit Oxidations- und Reduktionszonen entsprechend
den Grundwasserschwankungen.
-
Die sich südlich anschließenden
Gley-Podsole
und Moorpodsole
sind
vernässte und verarmte Podsole.
2.
Böden der Nadelwaldzone (Taiga)
Im
kühlfeuchten Klima
liefert der vorherrschende
Nadelwald
schwer zersetzbare Streu mit geringer biologischer Aktivität,
wodurch es zur Ansammlung von
Rohhumus
und
Wanderung von Eisen- und Aluminiumverbindungen
(sauer)
kommt. Das großflächige Auftreten von quarzreichen
Lockergesteinen fördert die Ausbildung von typischen
nährstoffarmen Podsolen
Profil:
Rohhumusauflage - Ah (wenig Humus) - Ae (ausgebleicht) - Bh (eingewaschener
Humus) - Bs (Ausscheidungen von Eisenverbindungen, oft mit
Ortsteinschicht in B - C).
3.
Böden der Laubwaldzone
Im
feuchtgemässigten Klima
der
Nordhalbkugel
sind unter Laubwäldern fruchtbare
(Para)braunerden
vorherrschend
Profil:
Ah (mehr oder weniger mächtig)-Ae- Bt-C
4.
Steppenböden
Im
kontinentalen Klima
mit
geringen Niederschlagsmengen
ist die
Auswaschung von Nährstoffen gering;
die Böden sind
kalkhaltig,
vielfach auf
Löß
entwickelt, neutrale Reaktion, mit starker
biologischer Aktivität,
hohe
Wasserspeicherfähigkeit.
-
Daraus ergibt sich eine
hohe
Fruchtbarkeit
dieser Schwarzerdeböden
(z. B.
Ukraine,
Pampa,
mittlerer Westen / Great Plains).
Profil:
Ah (sehr mächtig) - C ).
-
Im
S
Russlands und Kasachstans,
im
W der USA
folgen
unter Kurzgrasprärie bzw. Trockensteppe die Kastanienfarbene
Böden,
(Klima trockener, bereits mehr kapillarer Aufstieg) die durch
karbonathaltige A-Horizonte, insgesamt
geringere Mächtigkeit
und geringeren
Humusgehalt
gekennzeichnet sind.
Profil:
Ah-Cca (Kalkanreicherung)-C
5.
Böden arider Zonen
Die
trockenen grauen und zimtfarbenen Halbwüsten- und Wüstenböden
mit ihrer
Armut an
organischer Substanz
und vielfach vorhandenen
Kalkkrusten
sind in allen Erdteilen mit
Salzböden
vergesellschaftet. Diese bilden sich in abflusslosen Senken bei
hoch anstehendem salzhaltigem Wasser, wobei es an der Oberfläche
infolge kapillar aufsteigenden Wassers zur Bildung von
Salzkrusten
kommt.
6.
Böden der feuchten und wechselfeuchten Tropen und Subtropen
-
Lateritische Böden
haben sich bei
hohen Temperaturen und Niederschlägen
in langer Zeit aus
stark verwitterten Silikatgesteinen
bei
geringem Humusgehalt
entwickelt. Dabei wurden Silikatverbindungen und
Pflanzennährstoffe ebenso wie der größte Teil des
organischen Materials aus dem Oberboden abgeführt,
Eisen und Aluminium
wurden gleichzeitig
angereichert
(daher auch
ferrallitische Böden).
Diese Verbindungen verhärten
in Trockenzeiten zu tiefrotem Laterit;
es können sich Bauxitlagerstätten bilden. Diese
ausgelaugten,
sauren,
nährstoffarmen
Böden nehmen
weite Gebiete der feuchten und wechselfeuchten Tropen
ein
Profil:
Ah (gering) - al, fe - C (in ca. 8-10m Tiefe).
-
Die auf der Karte als
"rote und gelbe Podsolböden"
bezeichneten Bildungen (SO der USA [red yellow podzolics],
südliches Brasilien, China, Queensland) sind
nicht so stark verwittert und jünger als die Latosole;
weiterhin sind sie
basischer
und zeigen
Tonverlagerung,
was durch Klimaunterschiede (Subtropen)
erklärt wird.
-
Die fast
schwarzen, fruchtbaren Tonböden (= Vertisole)
kommen im
wechselfeuchten Gebiet
vor
(Indien [Regur], USA [black cotton soil], N-Afrika [Tirs],
N-Australien).
Das für Vertisole typische
Tonmineral Montmorillonit
ist für Schrumpfung in Trocken- und Dehnung in Nasszeiten
verantwortlich und bewirkt neben den
hohen Humusgehalten
eine
hohe Austauschkapazität.
-
In Gebieten mit
Mittelmeerklima
treten
braune und rote mediterrane Böden
auf
(terra rossa).
Sie sind auf
Kalkgestein
entstanden; ihr leuchtendes Rot ist auf den
Hämatitgehalt
zurückzuführen.
7.
Mineralische und hydromorphe Böden
Die
Alluvialböden
der großen
Schwemmländer
weisen auf Grund der zeitweise Überschwemmungen
nur schwach ausgeprägte Bodenprofile
auf. Verschiedenartiges Material wird je nach Einzugsbereichen
der Flüsse abgesetzt. Diese Gebiete gehören zu den für die
Ernährung der Menschheit
wertvollsten.
Sie dienen in SO-Asien meist dem
Nassreisbau.
8.
Gebirgsböden
Die verschiedenen im Gebirge ausgeprägten
Böden
wechseln kleinräumig so stark,
dass ihre Verbreitung auf der vorliegenden kleinmaßstäbigen Karte
nur stark generalisiert wiedergegeben
werden kann. Insgesamt sind
Böden ähnlich denen in den Flachländern
ausgebildet, aber oft
steiniger und schwieriger zu bearbeiten.
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