Wesentliche
Elemente des Systems Erde
1.2.4.
Biosphäre (=Lebewelt)
1. Ökologische und
wirtschaftliche Bedeutung der Arten
-
biologische Schädlingsbekämpfung
- Herstellung pharmazeutischer
Pflanzenprodukte
-
biologische und medizinische
Grundlagenforschung
- Resistenz-Züchtung gegen Schädlinge aus
dem Bereich der Bakterien, Viren, Pilze und Insekten
-
biotechnologische Energiegewinnung
- Nahrungspflanzen- und Haustier-Neuzüchtung
- Blütenbestäubung zahlreicher
Kulturpflanzen
-
Angebot an Zeigerarten von Umweltveränderungen (Bioindikatoren)
-
den biologischen Abbau von
Abfallstoffen
- die Basis der Humus-Erzeugung in Agrar-
und Forstbiotopen
-
Stabilisation des Standort- und Regionalklimas.
2. Artensterben
- In globaler Sicht sind die Ökosysteme der
Binnengewässer, der Randmeere und der Korallenriffe
besonders bedroht,
- am gefährlichsten aber ist die Lage der
tropischen Urwälder. Gegenwärtig verschwinden etwa 11 Mill. ha
pro Jahr!. Die tropischen Urwälder bedecken zwar nur ungefähr 10%
der Erdoberfläche, beherbergen aber ungefähr die Hälfte der 30
Millionen Pflanzen- und Tierarten, die angeblich heute noch auf
unserem Planeten leben.
- Auf den "Roten Listen" für das Gebiet
der Bundesrepublik Deutschland z. B. stehen gegenwärtig - als
"ausgestorben oder aktuell gefährdet" bereits 28% der Farn- und
Blütenpflanzen, 47% der Wirbeltierarten und zwischen 4 und 100% der
Arten wirbelloser Tiere.
3. Nun ist Veränderung ein Hauptkennzeichen
des Lebendigen.
- Während der etwa 2,5 Mill. Jahre der
Eiszeiten hat sich allein die Zahl der Höheren Pflanzenarten
von ungefähr 30000, die wir aus dem Tertiär Mitteleuropas kennen,
auf nur etwa 3000 am Ende der Eiszeiten verringert. Das entspricht
in etwa dem Aussterben einer Art pro Jahrhundert. Aber
während der Eiszeiten hat sich primär nur ein einziger Umweltfaktor
verändert, die Temperatur.
- Heute werden durch den wirtschaftenden
Menschen zahlreiche Umweltfaktoren, meist in einem für die
Lebewesen negativen Sinn beeinflusst. Die Entwicklung
neuer, an die veränderten Umweltbedingungen angepasster Arten
- durch die Selektion geeigneter Mutanten -benötigt nach
unseren heutigen Kenntnissen weit längere Zeiträume, als sie
die zerstörenden Eingriffe des Menschen zubilligen.
- Seit 1600 hat der Mensch etwa 45 Säugetier-
und etwa 100 Vogelarten, die wir namentlich kennen, ausgerottet. Mit
Sicherheit wurden viele hundert weitere Arten, hauptsächlich Fische,
Wirbellose und Pflanzen, vernichtet, ehe ihnen die Wissenschaft
einen Namen geben konnte.
- Ausmaß, Geschwindigkeit und Endgültigkeit des
Artentodes in den letzten 40 Jahren sind "katastrophal"
im Sinne dieses Begriffs.
- Fachleute sind überzeugt,
dass man - beim Anhalten der derzeitigen Entwicklung für
Mitteleuropa mit einer Artensterberate von 11 %, das
wären etwa 850 Arten pro Jahrhundert, rechnen muss.
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