Demokratievorstellungen Rousseaus
Jean-Jacques Rousseau war ein bedeutender Philosoph des 18. Jahrhunderts. Er vertrat Ideen zur Demokratie und Gesellschaft. Diese standen damals jedoch stark im Kontrast zu den Gesellschafts- und Staatsauffassungen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Rousseau entwickelte die Idee eines Gesellschaftsvertrags, bei dem Bürger eines Staates ihre individuelle Freiheit zugunsten des Gemeinwohls aufgeben müssen. Rousseau argumentierte, dass die Legitimität politischer Macht von der Zustimmung der Bürger abhängen würde. Er sah die Demokratie als beste Regierungsform.
Die DDR hingegen basierte auf dem Marxismus-Leninismus. Das war eine politische Ideologie, die das Ziel verfolgte, eine klassenlose, kommunistische Gesellschaft aufzubauen. Im Gegensatz zu Rousseaus Demokratieverständnis war die politische Macht in der DDR zentralisiert und autoritär geprägt. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) dominierte das politische System und kontrollierte alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens.
In der DDR wurde die demokratische Partizipation der Bürger eingeschränkt. Der Staat übte dabei weitreichende Kontrolle über die Meinungs- und Versammlungsfreiheit aus. Der berüchtigte Geheimdienst der DDR, die Stasi, überwachte die Bevölkerungund unterdrückte abweichende Meinungen.
Dies steht in starkem Kontrast zu Rousseaus Vorstellung von politischer Freiheit als Grundlage der Legitimität von Regierungen.
Rousseau betonte die Bedeutung von Bildung, um die Bürger zur aktiven Teilnahme am politischen Leben zu befähigen. Das Bildungssystem in der DDR wurde hingegen als Instrument zur Verbreitung der marxistisch-leninistischen Ideologie und zur Förderung der Loyalität gegenüber dem Staat genutzt. Statt auf individuelle Freiheit und Gleichheit zu achten, stand in der DDR das Streben nach wirtschaftlicher Gleichheit und kollektiver Wohlfahrt im Vordergrund.
Die Demokratievorstellungen Rousseaus und die Gesellschafts- und Staatsauffassungen der DDR zeigen somit deutliche Unterschiede. Während Rousseau die Demokratie, individuelle Freiheit und die aktive Beteiligung der Bürger am politischen Prozess wichtig war, schränkte die DDR als autoritärer sozialistischer Staat die individuelle Freiheiten zugunsten des Kollektivs ein.