Die Weimarer Republik
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Die Weimarer Republik wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 gegründet und bestand bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Die Gründung der Republik war von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen geprägt. Deutschland war nach dem Krieg von politischen Unruhen und einem wirtschaftlichen Zusammenbruch betroffen.
Die Weimarer Republik begann im Kaiserreich, in dem der Kaiser an der Spitze des Volkes stand und alle Gewalten vereinte. Es gab keine Demokratie, was zu der Märzrevolution von 1848 führte, die einen Versuch des Demokratieaufbaus darstellte. Während des Ersten Weltkriegs wurde Deutschland zur Militärdiktatur. Die politische Macht des Reichstags nahm 1915 zu, und 1917 spaltete sich die SPD in die MSPD und USPD. Am 3. November 1918 fand der Matrosenaufstand in Kiel statt, gefolgt von der Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) und Karl Liebknecht (Spartakus) am 9. November. Am 10. November wurde eine neue Regierung gebildet, bestehend aus SPD und USPD und legitimiert durch Arbeiter- und Soldatenräte.
Es gab zwei Möglichkeiten zur Wahl: ein Rätesystem oder Parlamentarismus. Vom 16. bis 20. Dezember 1918 fand der Reichsrätekongress statt, um über die Optionen abzustimmen. Am 30. Dezember 1918 wurde die KPD gegründet, gefolgt vom "Spartakus-Aufstand" im Januar, der blutig niedergeschlagen wurde.
Die Weimarer Nationalversammlungswahlen fanden am 19. Januar 1919 statt, und die Weimarer Koalition aus SPD, Zentrum und DDP wurde gebildet. Im Januar 1919 wurden Liebknecht und Luxemburg ermordet. Am 6. Februar 1919 trat die Weimarer Nationalversammlung zum ersten Mal zusammen, und am 11. Februar wurde Friedrich Ebert zum ersten Reichspräsidenten gewählt. Scheidemann wurde zum Reichskanzler ernannt, und es begannen Beratungen über die Verfassung. Am 20. Juni 1919 trat Scheidemann zurück, da er den Versailler Vertrag nicht unterzeichnen wollte. Am 29. Juni 1919 wurde der Versailler Vertrag unterzeichnet. Der Vertrag enthielt territoriale Abtretungen, die Besetzung des Saargebiets, Reparationszahlungen, die Entwaffnung Deutschlands und den "Kriegsschuldartikel".
Am 31. Juli 1919 wurde die Verfassung angenommen, und am 14. August 1919 trat sie in Kraft. Die Weimarer Verfassung war die erste demokratische Verfassung.
Nach der Inflation und der anschließenden Währungsreform konnte sich die deutsche Wirtschaft in den "Goldenen Zwanzigern" erholen. Die Arbeitslosigkeit sank, es gab mehr Arbeit und mehr Geld. Es wurde eine Arbeitslosenversicherung eingeführt und eine neue Weiblichkeit etablierte sich, die sich durch kürzere Haare, freizügigere Kleidung und mehr gesellschaftliche Freiheiten auszeichnete. Allerdings hatte der wirtschaftliche Aufschwung auch seine Schattenseiten: Die Arbeitslosigkeit stieg erneut an, die Verschuldung wuchs und die Rechtsextremisten erhielten immer mehr Zulauf. Im Jahr 1925 wurde Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt.
Am 28. Oktober 1929 kam es zum sogenannten Schwarzen Freitag, als die Börse in den USA zusammenbrach und viele amerikanische Kredite zurückgezogen wurden. Deutschland war plötzlich mittellos und die Deflationspolitik von Bundeskanzler Heinrich Brüning (ab 1930) verschärfte die wirtschaftliche Krise noch weiter. Die Folgen waren verheerend: Armut, Hungersnot und Arbeitslosigkeit breiteten sich aus. Die Bevölkerung verelendete und es kam zum Aufstieg der NSDAP. Mit der nationalsozialistischen Propaganda und der Versprechung, die wirtschaftliche Krise zu lösen, gewann die Partei immer mehr Anhänger. Nach einer politisch instabilen Phase und einem gescheiterten Putschversuch von Adolf Hitler (der sogenannte "Bierhallenputsch" im Jahr 1923) konnte sich die Weimarer Republik zunächst stabilisieren. Es kam zu diplomatischen Verträgen wie dem Vertrag von Rapallo zwischen Deutschland und Russland sowie den Verträgen von Locarno, die die Unverletzlichkeit der Grenzen festlegten. Es gelang sogar, die Reparationszahlungen zu regulieren und die Wirtschaft in den "Goldenen Zwanzigern" anzukurbeln. Dennoch blieb die Weimarer Republik politisch instabil und es kam immer wieder zu Aufständen und Putschen, sowohl von links- als auch von rechtsradikalen Gruppierungen.
Die Weimarer Verfassung selbst hatte einige Mängel, wie etwa das fehlende Gewaltenteilungsprinzip und die zu großen Befugnisse des Reichspräsidenten. Hinzu kam die Zersplitterung der Parteienlandschaft und das Fehlen eines tragfähigen Verfassungskonsenses.
Insgesamt war die Weimarer Republik geprägt von politischer Instabilität, sozialer und wirtschaftlicher Krise sowie aufkommendem Rechtsextremismus. Schließlich mündete dies in den Aufstieg der Nationalsozialisten und der darauf folgenden Diktatur unter Adolf Hitler.